Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen für eine Politik, die jedem Menschen ein selbstbestimmte Leben und gleiche Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Die staatliche Verwaltung steht dabei in der Pflicht, dort zu unterstützen, wo der Einzelne diese Ziele nicht erreichen kann.
Die Sozialpolitik ist für uns kein isoliertes Arbeitsfeld. Das Ziel, Freiheit zu sichern und Chancengleichheit durchzusetzen, muss in der gesamten Bandbreite politischen Handelns erkennbar und die Leitlinie des Verwaltungshandelns von Kreis und Kommunen sein.
Grundsätzlich gilt für uns, dass eine Unterstützung bei bereits bestehenden Notlagen zwar notwendig ist, aber nicht das Ziel sozialdemokratischer Politik sein kann. Die Perspektive einer guten Sozialpolitik muss sein, Menschen in unserer Gesellschaft so zu integrieren, dass sie selbständig für ihr Leben sorgen und ohne Diskriminierung ihre Fähigkeiten entfalten können.
Deshalb fordern wir…
- ein Programm zur frühen Förderung von Kindern, das allen Familien im Kreis offene und diskriminierungsfreie Unterstützung anbietet. Durch aufsuchende Hilfe und qualifizierte Beratung sollen Familien die Möglichkeit erhalten, individuellen Förderbedarf zu erkennen und Hilfsangebote zu nutzen. Ein verbesserter Dialog zwischen den Familien und den Gesundheits-, Jugend- und Sozialämtern ist dabei von besonderer Bedeutung.
- eine Stärkung von Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen. Für Menschen in schwierigen Lebenssituationen ist es entscheidend, wohnortnahe Anlaufstellen zu haben. Dies muss die öffentliche Hand nicht in jedem Fall selbst übernehmen. Allerdings müssen die Finanzierung dieser Beratungsangebote und eine Qualitätskontrolle durch die öffentliche Hand gewährleistet werden. Der Kreis und die Kommunen sind hier gefordert.
- die Wiedereinrichtung der unabhängigen Arbeitslosenberatungsstelle.
- die bedarfsgerechte sachliche und personelle Ausstattung des Frauenhauses in Rheine.Eine weit reichende Veränderung wird der Kreis Steinfurt durch den demographischen Wandel erfahren. Zwar ist für die kommenden Jahre eine weiter wachsende Einwohnerzahl prognostiziert, jedoch wird die Bevölkerung insgesamt älter. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten fühlen uns dem Ziel verpflichtet, allen Bürgerinnen und Bürgern ein menschenwürdiges Altern zu ermöglichen.Deshalb unterstützen wir folgende Maßnahmen, die dazu beitragen, Kompetenzen und Fähigkeiten älterer Menschen für die Gesellschaft zu nutzen und ihre Eigenständigkeit zu wahren…
- Konzepte und Strukturen, die den Menschen ermöglichen, so lange wie möglich selbstbestimmt in ihrem häuslichen und familiären Umfeld zu leben.
- die Einrichtung von Pflegebüros als erste Anlaufstelle für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen.
- innovative Wohnformen, die Menschen verschiedener Generationen in ein gemeinsames Lebensumfeld integrieren, damit Hilfe und Solidarität auch jenseits des professionellen Angebotes gestärkt werden.
- dass im pflegerischen Bereich gilt: „ambulant vor stationär”.
- eine bedarfsgerechte Versorgung mit Hospiz- und Palliativplätzen.
- eine ortsnahe medizinische Versorgung, sowohl ambulant, als auch stationär.Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten setzen uns dafür ein, dass möglichst allen Menschen mit Beeinträchtigungen ein Leben in der Mitte der Gesellschaft ermöglicht wird. Unabhängig von ihren Einschränkungen sind sie ein wichtiger und unersetzlicher Teil unserer Gesellschaft. Sie und ihr Umfeld benötigen Unterstützungen, die Benachteiligungen ausgleichen und Hürden überbrücken. Eine stationäre Versorgung oder eine Unterbringung in gesonderten Strukturen müssen die Ausnahme bleiben.