Erst Anfang 2023 hatte die gebürtige Rheinenserin Stefanie Remberg das Amt der ehrenamtlichen Denkmalbeauftragten angetreten und löste damit Hartmut Klein nach 27 Jahren ab. Die SPD-Fraktion Rheine lud Remberg zu einem Kennenlerngespräch zu sich in die Fraktion ein. „Uns ist wichtig, dass man sich gegenseitig kennenlernt, da in verschiedenen Ausschüssen Vorlagen mit denkmalrelevanten Themen auftauchen könnten“, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Dominik Bems, der Stefanie Remberg freudig begrüßte. Zur zukünftigen Arbeit in ihrem neuen, ehrenamtlichen Mandat sagte Remberg, dass sie aktuell Eindrücke sammle und schaue, welche Themen unter den Nägeln brennen. Eins davon war an diesem Abend das „Barönchen“ an der Münsterstraße. Das alte Bürgerhaus, in dem zuletzt Gastronomie untergebracht war und das heute leer steht, nagt der Zahn der Zeit. „Es ist schade, dass da eine Chance nicht genutzt wird. Es müsste wesentlich mehr zum Erhalt des Gebäudes gemacht werden. Dafür sollten wir uns in Zukunft mehr einsetzen“, forderte SPD-Ratsherr André Schaper. Weitere aktuelle Themen waren das Emswehr und das Haus an der Münstermauer 27. „Zum aktuell diskutierten Fall Emswehr braucht es ein differenziertes Bild, das über Denkmalschutzfragen hinausgeht, um mitdiskutieren zu können“, so Remberg. Und zu den Besonderheiten des Denkmals an der Münstermauer, das zurzeit saniert wird und zu dem sie in letzter Zeit aktiv mitgeforscht hatte, erläuterte sie: „Und es sind nicht nur die Häuser der vornehmen Stadtbewohner interessant. Beim Mauerhaus sehen wir ein Beispiel, wie einfache Leute in bescheidenen Verhältnissen gelebt haben – übrigens wie ein Großteil der Bevölkerung in Rheine.“
Immer wieder gibt es im Bau- und Mobilitätsausschuss (BaMo), im Kulturausschuss oder im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz (StUK) darüber Diskussionen, welche Bausubstanz in Rheine erhaltenswert ist und was es der Stadt Rheine dann wert ist, diese zu erhalten. Dazu äußerte sich auch der Vorsitzende des BaMo und SPD-Ratsherr, Karl-Heinz Brauer: „Denkmalschutz ist ein schwieriges Feld. Wir wollen immer gerne alte Bausubstanz als Teil der städtischen Identität erhalten. Dann sieht man aber die Kosten und schreckt erstmal zurück. Darüber nachzudenken ist aber notwendig.“ Besonders bei einer schwierigen Haushaltslage ist der Denkmalschutz nicht immer ganz so einfach. Der Sprecher der SPD-Fraktion im Kulturausschuss, Falk Tocskowski, zeigte sich froh darüber, dass Remberg das Amt übernommen hat: „Es ist gut, dass sie sich dieser Aufgabe mit viel Engagement stellen. Auch hier ist die Stärkung des Ehrenamtes wichtig. Rheine hatte bisher immer eine gute Tradition, die kulturhistorischen Einordnungen und Anmerkungen des ehrenamtlichen Denkmalbeauftragten in die Entscheidungsfindung mit einfließen zu lassen.“ „Fragen, die sich beim Denkmalschutz immer stellen, sind: Welche Dringlichkeit und Machbarkeit bestehen. Wo will man ran? Das definiert jede Generation auch wieder neu für sich“, zeigte sich Remberg offen für Gespräche.