Die aktuellen Entwicklungen um die Neubesetzung der künstlerischen
Leitung in kulturellen Begegnungsstätte Kloster Bentlage bereitet der
SPD-Fraktion Rheine erhebliche Sorgen. „Noch im Sommer sind wir mit
dem Gefühl aus dem Workshop gegangen, dass wir bei der
Stellenausschreibung für die künstlerische Leitung einen guten
Kompromiss gefunden haben. Die CDU hat sich leider nicht an diese
einvernehmlichen Absprachen gehalten“, stellte der Sprecher für die
SPD-Fraktion im Betriebsausschuss Bentlage, Udo Mollen, fest. „Was
die CDU lapidar als „unglücklich gelaufen“ bezeichnet, ist eher eine
Vollkatastrophe“, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Dominik Bems.
Nicht nur bei den politischen Vertretern ist die Nicht-Einhaltung von
Absprachen negativ aufgestoßen. „Besonders bei den Ehrenamtlichen in
Bentlage ist damit Vertrauen in politische Absprachen und die
Motivationen für die Arbeit vor Ort verloren gegangen. Man fragt sich,
wie zuverlässig die Aussagen und Absprachen noch sind, die man mit
CDU, FDP oder der UWG trifft. Klar ist allerdings, dass diese Haltung
schon jetzt zu einem erheblichen Schaden für Bentlage und die gesamte
Kulturlandschaft in Rheine führt“, stellte Falk Toczkowski, Sprecher für
den Arbeitskreis Kultur und sachkundiger Bürger in der SPD-Fraktion,
fest. Da die Antragsteller von CDU, FDP und UWG bisher nirgends
erkennen ließen, wo die Vorteile für eine Zusammenlegung der Stellen
der Leitung der städtischen Museen und der künstlerischen Leitung im
Kloster Bentlage liegen sollen, kann die SPD-Fraktion nur Vermutungen
anstellen. „Aufgaben und Anforderungen an beide Stellen sind so
entgegengesetzt verschieden, dass es mehr der Suche nach der
eierlegenden Wollmilchsau gleicht als notwendiger Problemlösungen“,
betont Toczkowski weiter. Die Mitglieder der SPD-Fraktion sehen durch
dieses Handeln und das kompromisslose Durchdrücken der eigenen
Interessen der Mehrheitsfraktion deutliche Gefahren: „Wir denken, dass
alle bisher genannten Argumente nur vorgeschoben sind, um eine
Leitungsstelle in Rheine zukünftig streichen zu können, damit man das
der eigenen Bilanz zuschreiben kann. Zur Bilanz gehört dann aber auch,
dass man die Kultur in Rheine kaputtspart“, erklärte SPD-Ratsherr und
stellvertretender Vorsitzender im Kulturausschuss, André Schaper. „Bis
heute konnten weder CDU, FDP noch UWG erklären, wie man die
Vielfalt an Aufgaben im kulturellen Bereich durch Stellenstreichungen
auffangen will“, ergänzte Schaper weiter. Dr. Angelika Kordfelder,
sachkundige Bürgerin in der SPD-Fraktion und Vorsitzende der Stiftung
der Förderung der kulturellen Begegnungsstätte Kloster Bentlage,
kritisierte, dass die Stärkung des Standortes Bentlage besonders in der
CDU auf kein gesondertes Interesse stößt: „Seit fast einem Jahr ist die
kulturelle Begegnungsstätte Bentlage ohne eine künstlerische Leitung.
Die hieraus entstandene Mehrarbeit musste durch den Geschäftsführer
Gerit Musekamp aufgefangen werden, der nun deutlich an seine
Grenzen kommt“, merkte Kordfelder an. „Ohne eine künstlerische
Leitung können diese Mehrbelastungen nicht mehr weitergetragen
werden. Die Konsequenz hieraus wird sein, dass es deutlich weniger
Veranstaltungen in Bentlage geben wird. Dem Leuchtturmprojekt
Bentlage, das ja regional und überregional bekannt ist, wird durch die
Ignoranz der Mehrheitsfraktion und der sie unterstützenden Parteien die
Strahlkraft entzogen.“