Die SPD-Fraktion Rheine zeigte sich im Vorfeld der Bürgerversammlung zur Bebauung des Kümpers-Geländes über die aktuelle Entwicklung sehr zufrieden. „Wir sind sehr froh, dass sich im Schotthock verschiedene Akteure der IG Kuba und des Stadtteilbeirats Schotthock zusammengeschlossen haben. Es ist ein wertvoller Beitrag ehrenamtlichen Engagements in einer sehr emotionalen und langanhaltenden Diskussion. Die erarbeitete vierte Variante ist ein guter Kompromiss“, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender und Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz (Stuk), Dominik Bems.
In der Fraktionssitzung am letzten Montag habe man sich den neuen Entwurf angesehen und diskutiert. SPD-Ratsherr und Vorsitzender des Bau- und Mobilitätsausschusses, Karl-Heinz Brauer erklärte: „Wir hatten ja schon vor einem Jahr ein paar rote Linien formuliert, die erfüllt oder eingehalten werden müssten, damit wir einer Bebauung in Kuba zustimmen können. Diese sehen wir mit der neuen Variante überwiegend erfüllt und ist eine gute Diskussionsvorlage.“
Besonders zufrieden zeigte sich SPD-Ratsherr Volker Brauer, dessen Wahlkreis im Schotthock unmittelbar von den Ereignissen auf Kuba betroffen war: „In vielen Bürgergesprächen habe ich immer wieder betont, dass die Grünstruktur ökologisch sehr wertvoll und erhaltenswert ist. Das betrifft zum einen die Wiese, aber auch den Bestand der alten Bäume. Wir wollten auch den Erhalt eines Grünstreifens zwischen dem Walshagenpark und der Ems, damit sich Kleintiere ungehindert bewegen können. Ich denke, dass die neue Variante den Nerv vieler Bürgerinnen und Bürger im Schotthock widerspiegelt.“
Auch, dass die Hochwassergebiete nicht bebaut werden sollen, sehen die Mitglieder der SPD-Fraktion als wichtigen Beitrag zur Klimafolgeanpassung. „Schon in der Vergangenheit hatten wir formuliert, dass eine zu nahe Bebauung an der Ems fast schon fahrlässig wäre. Leider waren wir mit unseren Anträgen im Stuk an der Mehrheitsfraktion gescheitert“, ergänzte Volker Brauer weiter. „Wir sind auch froh, dass die alte Textilfabrik von Kümpers weiterentwickelt werden soll. Sie ist wegen ihrer historischen Bedeutung als Symbol der einstigen Textilindustrie für die Stadt und dem Stadtteil erhaltenswert. Eine sinnvolle und nachhaltige Nachnutzung ist uns daher sehr wichtig und muss sichergestellt werden“, unterstrich SPD-Ratsherr und Mitglied des Kulturausschusses André Schaper.
An ein paar Stellen des Entwurfs sieht man in der SPD-Fraktion einen weiteren Diskussionsbedarf, sowohl über die Anzahl der Wohneinheiten als auch die Verkehrserschließung müsse nochmal gesprochen werden. „Wichtig ist, bevor die ersten Bagger rollen, dass die verkehrliche Erschließung geklärt sein muss. Wir haben die Sorge, dass die geplanten Kreisverkehre vielleicht nicht ausreichen werden, um den neuen Verkehrsfluss aus Richtung Kuba abfangen zu können. Ein Verkehrsinfarkt im Schotthock muss unbedingt abgewendet werden“, so die ehemalige Bürgermeisterin und sachkundige Bürgerin im Stuk, Angelika Kordfelder. „Unbedingt muss auch die Situation mit der Bahn geklärt werden. Beim kommenden erhöhten Verkehrsaufwand müssen die Bahnüberquerungen abgesichert werden.“
Die SPD-Fraktion, die bei der Bürgerversammlung im Bürgerhof vertreten sein wird, würde es begrüßen, wenn die vierte Variante am kommenden Mittwoch ebenfalls diskutiert werden würde. „Sonst müssen wir mit Nachdruck dafür sorgen, dass dieser gute Kompromiss ihren Weg in die Vorlage des Stuk findet. Dafür wurde einfach zu viel Energie in das neue Papier gesteckt, um es unter den Tisch fallen zu lassen“, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Bems am Ende der Diskussion in der SPD-Fraktion.