„Städtische Museen müssen gestärkt werden“

SPD-Fraktion besucht das Falkenhof-Museum

Für den Start des diesjährige Sommerprogramm wählte die SPD-Fraktion Rheine die Keimzelle der Stadt aus: den Falkenhof mit seinem Museum. Dabei wurden die SPD-Politiker von der wissenschaftliche Mitarbeiterin Ursula Lütkemeyer durch die historischen Gemäuer des Museums geführt. Sie machte deutlich, dass das Falkenhof-Museum -wie alle anderen städtischen Museen auch – einen deutlichen Bildungsauftrag haben und die kulturelle Identität der Stadt sichern und darstellen. Sie betonte dabei, dass man in Rheine das Glück hätte, Stadtgeschichte in historischen Gebäuden darzustellen. Das würde zwar auch gewisse Schwierigkeiten mit sich bringen, allerdings auch den „Charme des Altbaus“ als authentischer Ort von Geschichte. „Wir sehen anhand des Falkenhof-Museums, wie neue Erkenntnisse immer wieder in die Ausstellungen einfließen – zuletzt bei den Grabungen des LWL auf dem Marktplatz, aber auch bei den großartigen Ausstellungen der letzten Zeit wie „Bürgersinn und Seelenheil“ oder „Das Erbe der Morrien“, die über Rheine hinaus Besucher anzogen“, erklärte Falk Toczkowski, langjähriges Mitglied für im Kulturausschuss. „Hier wird außerordentlich wertvolle Arbeit zur Darstellung unserer Stadtgeschichte geleitet. Nicht zu vernachlässigen wären die Kunstsammlungen, die nicht nur hier im Falkenhof, sondern auch in Bentlage ausgestellt werden.“ SPD-Ratsherr und stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses André Schaper ergänzte: „Für die Museumsarbeit braucht man qualifizierte Fachkräfte, sonst geht das nicht. Wir haben die Sorge, dass durch Zusammenlegung oder Streichung von Stellen massiv Qualität im Museumsbereich verloren gehen. Die Städtischen Museen müssen aber gestärkt werden, um unser kulturelles Gedächtnis zu bewahren.“ Man beobachte immer wieder, wie im Bereich Kultur der Rotschrift großzügig angesetzt wird, während in anderen Bereich in der Stadt Rheine großzügiger Geld ausgegeben wird. „Manchmal hat man das Gefühl, dass Kultur in Rheine etwas stiefmütterlich behandelt wird“, so Udo Mollen, der für die SPD lange im Kulturausschuss saß und nun als sachkundiger Bürger im Betriebsausschuss Bentlage tätig ist.

Ein Thema, das den SPD-Kommunalpolitikern auch unter den Nägeln brannte, war die zukünftige Aufstellung der Museumslandschaft in Rheine, Hier sei eine enge Kooperation zwischen Falkenhof und allen Kultureinrichtungen in Bentlage nötig, um eine zukunftsorientierte und tourismusfreundliche Lösung zu finden. „Die SPD ist auf jeden Fall dabei“, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Dominik Bems „Ganz wichtig für uns ist, egal nun, ob es um die strukturellen Veränderungen geht oder die personelle Ausstattung: Wir müssen sensibel mit diesen Einrichtungen umgehen. Wenn wir einmal etwas wegsparen, schadet es langfristig.“

Eine Mammutaufgabe, die den Mitarbeitern des Falkenhofs bevorstehen, ist die digitale Inventarisierung des Bestands. Frau Lütkemeyer erläuterte, dass dies nicht nur notwendig sei, um eine genaue Übersicht über den Bestand zu haben, sondern auch den Zustand der Exponate bewerten zu können. „Hier sehen wir einen Handlungsbedarf, der auch mit einem personellen Mehraufwand verbunden ist. Das müsste zur Pflichtaufgabe zählen, die sich eine Stadt wie Rheine auch leisten muss“, betonte die SPD-Ratsfrau Ulrike Stockel.

Besonders interessant für die Kommunalpolitiker war auch, dass die ersten Vorbereitungen für das Aufbewahren von empfindlichen Exponaten im kommenden Zentralmagazin vorbereitet werden: „Über Jahrzehnte hat man das Thema Zentralmagazin sträflich vernachlässigt. Wir als SPD-Fraktion haben uns vehement dafür eingesetzt, dass wichtige Zeugnisse unserer Stadtgeschichte klima- und sicherheitstechnisch richtig verwahrt werden. Da sind wir nun auf einen guten Weg“, unterstrich SPD-Ratsherr und langjähriger Vorsitzender des Bau- und Mobilitätsausschusses Karl-Heinz Brauer.