„Erhalt der Mauer in Bentlage wünschenswert“

Nicht ein Stein, sondern gleich eine ganze Mauer war Anstoß dafür, dass sich Mitglieder der SPD-Fraktion im Salinenpark trafen. Sie wollten sich selbst einen Eindruck machen über den Zustand der Sandsteinmauer, die den einstigen Hof Stockmann umfasste. Begleitet wurden sie dabei von der lrike Wilken-Pott, die sich mit einer Bürgereingabe zur Sandsteinmauer an die Ratsfraktionen und den Bürgermeister gerichtet hatte und von der SPD spontan zum Termin eingeladen wurde.

„Die alte Mauer hat einen gewissen Charme, besonders, weil sie den Salinenpark optisch abschließt und einen historischen Eingangsbereich zu Bentlage schafft“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Dominik Bems. Es verwunderte ihn sehr, dass bei den Umstrukturierungen, die im Rahmen der Regionale 2004 in Bentlage stattgefunden hatten, die Mauer nicht unter Denkmalschutz gestellt wurde.

SPD-Ratsherr und Mitglied im Bau- und Mobilitäts- sowie Kulturausschuss André Schaper betonte: „Man hätte viel eher darüber diskutieren müssen, wie diese Mauer geschützt werden könnte. Nun müssen wir aber schauen, wie die Situation und die Mauer zu retten sind.“ Allerdings dürfe es jetzt kein Flickenteppich werden, wie es die bisherige Verwaltungsvorlage im Bau- und Mobilitätsausschuss vorsieht. „Selbstverständlich müssen wir auch auf die Kosten achten“, unterstrich SPD-Ratsherr und Sprecher im Bau- und Mobilitätsausschuss, Bernhard Kleene.

„Wir brauchen grundsätzliche Überlegungen, wie wir mit der Gesamtheit dieses Bereichs umgehen. Nicht nur im Bereich der Mauer, sondern für den gesamten Raum der Kulturlandschaft Bentlage brauchen wir ein gutes Zukunftskonzept“, erklärte Dr. Angelika Kordfelder, die nicht nur als sachkundige Bürgerin der SPD im Ausschuss Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz (StUK) tätig ist, sondern ebenfalls Vorsitzende der Stiftung zur Förderung des Klosters Bentlage ist. „Gerade die Diskussionen in den letzten Jahren um einen Hotelbau oder den Schürkamp habe gezeigt, dass wir mit dem einzigartigen Ensemble Bentlage wesentlich sensibler umgehen müssen. Wir können hier manchmal schon von einer Bedrohung von außen sprechen“, mahnte der Sprecher für die SPD-Fraktion im Kulturausschuss, Falk Toczowski, an.

Udo Mollen, der schon seit Jahrzehnten ehrenamtlich in Bentlage tätig ist und für die SPD als sachkundiger Bürger im Betriebsausschuss Kloster Bentlage sitzt, schlüsselte Lösungsmöglichkeiten auf: „Wichtig wäre erst einmal weiter auszuloten, welche Möglichkeiten wir nutzen könnten. Eine Beantragung einer Förderung über das Programm Heimat-Zeugnis erscheint mir hier als besonders sinnvoll.“ Wenn der Förderantrag positiv beschieden würde, wäre bei einem angenommenen Gesamtvolumen von 80.000 – 100.000 € eine Beteiligung der Stadt Rheine zwischen 16.000 und 20.000 € zu erwarten „Die Differenz zwischen von der Verwaltung angeregten Heckenlösung und Sandsteinmauer betrüge 10.000 – 14.000 €. Das sollte uns diese Lösung wert sein.“ Sollte der Förderantrag negativ beschieden werden, müsste eine erneute Beratung erfolgen.

Schnell einig waren sich alle über die Thuja-Hecke, die damals zwischen den Mauerresten und dem Parkplatz an der Gottesgabe gepflanzt wurde.

„Nicht nur aus optischen Gründen ist diese Hecke nicht mehr besonders sehenswert“, verwies Hans-Hermann Kwiecinski, sachkundiger Bürger der SPD im StUK, mit Blick auf einige braune, tote Stellen. „Auch ökologisch ist diese Hecke nicht besonders nützlich. Wenn wir diese gegen eine heimische Buchenhecke austauschen würden, wäre es besser. Die halten nicht nur unsere klimatischen Bedingungen aus, sondern sind ein wesentlich höherer Mehrwert für die Biodiversität hier vor Ort.“