Schon im Sommer hatte die SPD-Ratsfraktion im Rahmen ihres Sommerprogramms den ARTandTECH.space besucht, welches ursprünglich den Arbeitstitel „Jugendkunstschule“ trug. Nun konnte die SPD zwei führende Köpfe der Einrichtung, Jan-Christoph Tonigs und Benedikt Karrasch, in ihrer Fraktionssitzung als Gäste begrüßen. „In der Vergangenheit haben wir immer wieder festgestellt, dass viele Kinder und Jugendliche einen Raum für sich selbst suchen. Raum zum Proben, Malen, sich auszuprobieren und zu entfalten. Ein Ort, an dem sie auch mal laut sein dürfen, ohne, dass sich jemand daran stört. Im Rahmen der Entwicklung des Kulturentwicklungsplanes kamen wir im Kulturausschuss dann auf eine Jugendkunstschule“, stellte SPD-Fraktionsvorsitzender Dominik Bems fest. „Die SPD hat im Kulturausschuss immer darauf gedrungen, dass Projekt weiter voranzubringen“, so Bems weiter.
Nun konnte die SPD-Fraktion aus erster Hand hören, wie die Arbeit an einem Ort ist, der sich noch im Aufbau befindet. „Wir freuen uns, dass wir in der Lindenstraße untergekommen sind. Es war auch ein Zusammenwachsen. Das macht das Besonders daran aus: Kunst und Technik teilen sich einen Ort“, so Benedikt Karrasch. Als eines von siebzehn Projekten im ganzen Bundesland Nordrhein-Westfalen hatte man sich durchgesetzt und Mittel aus dem Förderprogramm „Dritter Ort“ bekommen. „Darauf können wir schon ein wenig stolz sein“, unterstrich Jan-Christoph Tonigs, der seit den ersten Stunden am Projekt mitwirkt. „Der Austausch ist uns wichtig. Der Ort lebt davon, dass er breit getragen wird. Auch die politische Unterstützung ist wichtig, dass der ARTandTECH.space in Zukunft erhalten bleibt.“
Die Corona-Pandemie hat die Entwicklung etwas verzögert, aber allein die Ferienfreizeit „Frei Schnauze“ ermöglichte es, dass sich in den Sommerferien bis zu 30 Kinder und Jugendliche eine Woche lang „kreativ austoben“ konnten. Zum kommenden Semester werden bis zu 100 bis 150 Personen bei den verschiedensten Kursen erwartet, die angeboten werden können. „In einigen Kursen gibt es mehr Anfragen, als es freie Plätze gibt“, erklärte man den SPD-Politikern. Leider könne man keinen Töpferkurs mehr anbieten, der besonders beliebt war, da man derzeit keinen Dozenten hätte, der das durchführen könnte. „Es wird von Jugendlichen sehr gut genutzt, fast täglich und auch am Wochenende“, beschrieb Karrasch. Karrasch ordnete die Bedeutung der Einrichtung so ein: „Das ARTandTECH.space ist ein überregionales Leuchtturmprojekt, das jetzt schon einzigartig in seiner Art ist.“
Der Standort an der Lindenstraße hat sich aus Sicht der SPD als sehr geeignet bewiesen, um ein Ort des sich Ausprobierens für junge Menschen zu sein. Beim Besuch im Sommer hatte man der SPD-Fraktion mitgeteilt, dass bei kommenden Umbauarbeiten die Kinder und Jugendliche beteiligt werden sollen. Dafür hatte die Stadt bisher Fördermittel und städtische Eigenanteile in Höhe von fast 500.000 Euro besorgen können.
„Damit eine solche Einrichtung auch funktioniert, braucht es nicht nur geeignete Räumlichkeiten, sondern auch ausreichend qualifiziertes Personal“, erklärt Fraktionsvorsitzender Bems. Schon sehr früh wollte die SPD-Ratsfraktion die Mittel für eine ausreichende, personelle Ausstattung haben. „Es hat gedauert, bis die Mehrheitsfraktion und teilweise auch die Verwaltung sich dazu durchringen konnte, unserem Antrag zur personellen Absicherung dieses wichtigen Projektes zu folgen“, so SPD-Ratsherr und Mitglied im Kulturausschuss, André Schaper. Karrasch und Tonigs stellten dar, dass es weiter an Personal fehle, damit man arbeitsfähig bleibe. „Ideal wäre, wenn wir zwei zusätzliche Stellen bekommen würden, denn wir bräuchten einen Werkstattleiter und einen Geschäftsführer.“
SPD-Ratsfrau und Sprecherin im Jugendhilfeausschuss, Gaby Leskow, sah es als notwendig an, einen Geschäftsführer einzustellen: „In Zukunft wird es noch wichtig sein, dass noch weitere Fördermittel besorgt werden. Es wurde zwar ein Förderverein gegründet, um geschäftsfähig zu bleiben, aber die finanziellen Mittel müssen teils von der Stadt und durch Förderprogramm herangeschafft werden. Die umfangreichen Förderanträge, aber auch die weitreichenden Verwaltungsaufgaben kann man nicht mal eben nebenbei erledigen.“
Alle SPD-Politiker waren sich einig: ARTandTECH.space ist jetzt schon ein Erfolgsprojekt und ein Gewinn für Rheine.