Die Bundestagskandidatin Sarah Lahrkamp und der SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzende Dominik Bems haben sich bei Peter Nagelmann über die Möglichkeiten von Photovoltaik als Baustein für mehr Klimaschutz informiert.
Das Haus von Peter Nagelmann fällt auf. Nicht, weil es sich architektonisch besonders von anderen Gebäuden in der Wohnsiedlung unterscheidet, sondern weil das Dach vollständig mit Photovoltaik eingedeckt ist. Ungewöhnlich ist, dass dabei nicht nur die Südseite sondern auch die Nordseite jeweils mit einer 15kW-PV-Anlage eingedeckt ist. Überraschend auch, dass die Nordseite auf einem ähnlichen Niveau wie die Anlage auf der Südseite Strom produziert, wenn der Himmel leicht bedeckt ist. Gerade für eine Wärmepumpe sei es wichtig, dass auch die Nordseite eingedeckt ist und so auch ausreichend Strom im Winter erzeugt werde. Für gewöhnlich werden bei der Installation von PV-Anlagen keine Nordseiten eingedeckt und damit, so Nagelmann, wertvolle Kapazitäten für die Energiewende vertan. Außerdem beklagt Nagelmann, dass beim Ausbau von Photovoltaik nur an die Energieautarkie des einzelnen Hauses gedacht wird. „Dabei könnten größere Überproduktionen zu einem schnelleren gelingen der Energiewende beitragen“, erklärte Nagelmann. Dazu müssten alle Potentiale auf Dächern genutzt werden. Über eine Sektorenkopplung können viele Vorhaben dadurch beschleunigt werden. So könne mehr Solarenergie beispielsweise bei der Mobilitätswende helfen oder es könne Wasserstoff hergestellt werden, der wiederum zu einer CO2-freien und nachhaltigeren Industrie beitrüge. Dies trage auch zu mehr Energieeffizienz bei.
Lahrkamp setzt sich für den schnelleren Ausbau von Photovoltaik ein. „In einem ersten Schritt wollen wir dafür sorgen, dass auf allen Dächern von öffentlichen Gebäuden und gewerbliche Neubauten Solarstrom produziert wird. Ziel ist Photovoltaik auf jedem Supermarkt, jeder Schule und
jedem Rathaus“, so Lahrkamp. So können man den Einsatz erneuerbarer Energien im Verkehr und der Gebäudewärme (Sektorkopplung) unterstützen.
In Rheine habe die SPD bereits Anträge gestellt, um die Produktion von Solarenergie vor Ort zu beschleunigen. So wolle man eine Fortschreibung des Solarpotentialkatasters. „Bei Herrn Nagelmann kann man sehen, dass das Potential an Solardächern weit höher ist als es das Kataster des Kreises Steinfurts darstellt“, stellte Bems klar. Zudem gäbe es den Wunsch der SPD-Fraktion, dass Dachflächen öffentlicher Gebäude an die Stadtwerke verpachtet werden, umso mehr Solarstrom zu erzeugen und in das Netzt einzuspeisen.
Letztendlich müsse möglichst jeder bei der Energiewende mitmachen. Dazu benötige es wesentlich mehr Öffentlichkeitsarbeit für den privaten, öffentlichen und gewerblichen Ausbau an Photovoltaik. Auch durch die Stadtwerke und die Stadtverwaltung der Stadt Rheine. „Nur wenn die private und die öffentliche Hand gemeinsam mehr Anstrengungen zeigen, können wir Photovoltaik als Baustein für die Energiewende stärker ausbauen“, so Lahrkamp und Bems abschließend.