Die SPD-Ratsfraktion in Rheine steht weiterhin hinter einer möglichen Entscheidung, Luftfilteranlagen flächendeckend an rheinenser Schulen zu installieren. „In der Sondersitzung des Schulausschusses haben wir gegen eine Verschiebung dieses Tagesordnungspunktes gestimmt, weil wir schon die Notwendigkeit sahen, dass schnell gehandelt werden muss. Die Entscheidung für mehr Sicherheit in unseren Klassenräumen erschien uns extrem wichtig und hätten uns dem Antrag der UWG anschließen können. Das lag allerdings nicht in unserer Hand“, betonte der Sprecher der SPD-Fraktion im Schulausschuss, Udo Mollen. „Wir können die Sorgen der Eltern sehr gut nachvollziehen. In unserer Fraktion haben wir auch Eltern, die schulpflichtige Kinder haben oder in Schulen beschäftigt sind. Der Schutz der Schwächsten in unserer Gesellschaft sollte an oberster Stelle stehen und dazu gehören unsere Kinder und Jugendlichen“, so stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrike Stockel. Im Arbeitskreis Schule in der SPD-Fraktion Rheine war man sich einig, dass keiner mit Gewissheit die Lage ganz durchblicken und verlässliche Voraussagen treffen könne, wie sich die pandemische Lage weiter entwickeln würde. SPD-Ratsherr und Mitglied im Schulausschuss, André Schaper dazu: „Wir sind lieber etwas übervorsichtig als nachlässig. Wenn wir nur einen schweren Krankheitsverlauf durch die Installation von Luftfilteranlagen verhindern können, sind diese ihr Geld wert. Da geht die Fürsorgepflicht unserer Mitbürger erstmal vor.“
Die Mehrheitsfraktion hatte in der jüngsten Sondersitzung des Schulausschusses immer wieder die aktuelle Studie der Universität Stuttgart zum Einsatz von Luftfilteranlagen on Klassenräumen ins Feld geführt. „Nach unserer Lesart der Ergebnisse zeigt die Studie, dass Luftreinigungsgeräte nicht die Patentlösung sind, sondern sich wirksam als Teil eines Maßnahmenpaketes (Stoßlüften, Maske, Teste, Abstände etc.) gezeigt haben. Zudem gab es noch eine Studie der Universität Frankfurt, die besagt, dass solche Anlagen bis zu 90% der Aerosole aus der Raumluft entnehmen kann. Ein flächendeckender Einsatz wäre durchaus vertretbar“, verwies der sachkundige Bürger für die SPD-Fraktion im Schulausschuss, Lars Wever, auf die derzeitige wissenschaftliche Faktenlage. In der Sitzung des Arbeitskreises Schule wurde noch ein anderer Punkt der Studien besprochen. „Sie empfiehlt raumlufttechnische Anlagen (kurz: RLT-Anlagen). In Zukunft müssen wir – das hatten wir auch schon in Vergangenheit gefordert – bei jedem Schulbau darauf achten, dass diese Anlagen direkt in der Bauplanung berücksichtigt werden“, sagte Udo Mollen. Aktuell bereite der Arbeitskreis Schule einen Antrag vor, der die Bauarbeiten an der Paul-Gerhard-Schule betreffen werden. Das Ziel dieses Antrages erläuterte Ulrike Stockel weiter: „Die Paul-Gerhard-Schule befindet sich gerade im umfangreichen Umbau. Wir wollen durch die Verwaltung prüfen lassen, ob noch RLT-Anlagen eingebaut werden können, da diese bisher noch nicht angedacht waren. Wir sind der Meinung, dass es dafür noch eine Gelegenheit gibt, die wir nicht versäumen sollten.“ Ein späterer Einbau wäre ein erheblicher Eingriff in den Schulbetrieb – wenn dies außerhalb der Ferien stattfinden würde – und würde wahrscheinlich vermeidbare Mehrkosten mit sich führen. Der entsprechende Antrag soll bis zum 9. September zur gemeinsamen Sitzung des Bau- und Mobilitäts- sowie Schulausschusses vorbereitet werden.