Das Hochwasser hat in Deutschland voraussichtlich über 140 Leben gekostet und auch in Rheine zu schweren Schäden geführt. „Wir müssen damit rechnen, dass extreme Wetterereignisse wie Starkregen zukünftig häufiger geschehen werden“, machte der SPD-Fraktionsvorsitzende Dominik Bems deutlich. „Klimafolgeanpassungen müssen auch in Rheine intensiviert und beschleunigt werden“, so Bems.
„Wenn das Kanalsystem Starkregenereignissen nicht gewachsen ist, gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine ist, dass wir das System durch größere Kanäle und mehr Rückhaltebecken vergrößern und die andere ist, dass wir Möglichkeiten schaffen, damit möglichst viel Wasser natürlich versickern kann und das Kanalsystem gar nicht erst belastet“, erklärte der Bauausschussvorsitzende Karl-Heinz Brauer. Die erste Möglichkeit würde mit massiven Investitionen zusammenhängen und würde längere Zeit in Anspruch nehmen. „Auch das muss man machen. Die natürliche Aufnahmefähigkeit zu verbessern ist jedoch schneller und letztendlich nachhaltiger umsetzbar“, sagte Dominik Bems.
Bei der Entstehung von Wohn- und Gewerbeflächen, brauche es unversiegelte Retentionsflächen und möglichst durchlässigere Baustoffe für Straßen und Wege, so die Sozialdemokraten. Die Planungen für die Fläche der Damloup-Kaserne seien ein dafür ein positives Beispiel.
„Bei bestehenden Flächen sollte überall dort entsiegelt werden, wo es möglich ist“, so die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz, Elke Rochus-Bolte. So könnten viele öffentliche Plätze entsiegelt oder zumindest teilentsiegelt werden. Auch private Flächen wie Schottergärten trügen dazu bei, dass Wasser nicht versickern könne und sich dann auf den Straßen sammle und die Kanalisation belaste.
„Bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums braucht es möglichst auch Grünflächen und vor allem Dachbegrünung, damit Wasser zumindest zwischenzeitlich gespeichert werden kann“, forderte Volker Brauer. Es sei bedauerlich, dass die Ratsmehrheit aus CDU und FDP erst kürzlich für Mehrfamilienhäuser in Hauenhorst eine solche Dachbegrünung verhindert habe.
Die Renaturierung von Gewässern sei, so die Sozialdemokraten, ein weiterer Punkt. Flüsse und Bäche sollen aufnahmefähiger werden. Dazu brauch es natürliche Gewässerläufe und ein breites Auengebiet.