Der Deutsche Bundestag bietet jährlich jungen Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit, an einem mehrtägigen Workshop teilzunehmen. An dem Onlineworkshop mit dem Thema „Stadt, Land, Flucht – Wohnen heute und in Zukunft“ nimmt in diesem Jahr auch die 19-jährige Eclaire Luzolo Luanzambi aus Rheine teil. Die Studentin hat sich für den Schwerpunkt „Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund bei der Wohnungssuche“ entschieden. Bei einem Rundgang durch die Rheiner Innenstadt tauschten sich jetzt Eclaire Luzolo und die SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer über die Thematik ausgetauscht.
Die Bundespolitikerin ist davon überzeugt, dass der Kampf gegen Diskriminierung vor allem im gesellschaftlichen Wandel stattfindet. „In Bezug auf den Wohnungsmarkt hat die Politik allerdings nicht so viele Möglichkeiten einzugreifen. Schließlich ist der Wohnungsmarkt in Deutschland überwiegend privat. Der Vermieter entscheidet letztendlich, an wen er die Wohnung vermieten möchte“, gab Arndt-.Brauer zu bedenken.
Neben dem von Eclaire Luzolo gewählten Schwerpunktthema, konnte sie auch über viele andere Themen mit Arndt-Brauer sprechen. Von der Digitalisierung, über den Nationalsozialismus bis hin zu den Hürden der Pandemie, tauschten die beiden Frauen ihre Standpunkte aus. Besonders interessant war für Luzolo, die Eindrücke, die die Abgeordnete als Frau in der Politik gewonnen hatte. „Als Frau muss man sich in der Politik eine dicke Haut zulegen und auf jede Konfrontation gefasst sein“, machte Arndt-Brauer deutlich. Jeder Schritt und jede Handlung die man vollziehe, müsse gut durchdacht sein, sodass man sowohl seinen männlichen Kollegen als auch außenstehenden Personen, so wenig Angriffsfläche wie möglich biete. Das Wichtigste sei aber, von sich selbst und seiner Arbeit überzeugt zu sein, so die Politikerin weiter.
„Es war ein insgesamt angenehmes Gespräch“, resümierte Eclaire. Mit der Abgeordnete ließe sich auf einer respektvollen und reflektierenden Ebene diskutieren, ohne dass dabei eine Konfliktsituation entstehe. „Eine gute und bereichernde Diskussion wird nämlich oft genug unterschätzt“, war sich Eclair mit Ingrid Arndt-Brauer abschließend einig.