Dispozinsen sollen zukünftig gedeckelt werden. Das fordert die SPD-Bundestagsfraktion in einem Positionspapier, das von der Horstmarer SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer mitverfasst wurde. Demnach sollen Dispozinsen höchstens 6 Prozent über dem niedrigsten Zinssatz für Ratenkredite liegen.
Derzeit werden Dispokredite durchschnittlich mit ca. 10% verzinst, obwohl das allgemeine Zinsniveau sehr niedrig ist. „Für Verbraucherinnen und Verbraucher wird der Dispo schnell zur Schuldenfalle, für Kreditinstitute handelt es sich hingegen um ein sicheres Geschäftsmodell ohne besonderen Mehrwert für den Kunden“, meint Arndt-Brauer. Sparkassen und Banken sollen zudem in Zukunft dazu verpflichtet werden, schon frühzeitig alternative Finanzierungsangebote zu machen – zum Beispiel um einen teuren Dispokredit durch einen günstigeren Ratenkredit zu ersetzen. Kundinnen und Kunden sollen darüber hinaus transparenter darüber informiert werden, was der Dispo kosten wird.
„Kreditinstitute sollen Kundinnen und Kunden schon bei Bereitstellung des Dispokredits klarmachen, wie die Kosten sich entwickeln, wenn die Kreditlinie lange und umfangreich in Anspruch genommen wird“, erklärt Arndt-Brauer. Diese Transparenz sei vor allem deshalb wichtig, weil die Zahl von Bankkunden, die kurzfristigen Liquiditätsbedarf haben, recht hoch sei.