Die SPD hatte am 21.02. beantragt, den Vorplatz des Falkenhofes nach dem verdienten Heimathistoriker und früheren Leiter des Falkenhofmuseum Rudolf Breuing zu benennen. Ebenso hatte das Netzwerk Eschendorf beantragt, dass die beiden Vorplätze des Bahnhofs die Namen von Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker tragen sollen. Die Verwaltung hatte in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vorgeschlagen, dass sie zunächst ein Konzept für ein einheitliches und transparentes Verfahren für die Benennung von Straßen und Plätzen mit Personennamen erarbeitet und dieses dann dem Kulturausschuss zur Beratung vorlegen würde. In diesem Fall wäre es unklar, ob das Konzept vor Ende der Ratsperiode beschlossen würde. Die Anträge der SPD und des Netzwerkes Eschendorf könnten dann erst danach beschlossen werden.
„Wir wollen diesen Zeitplan erheblich verkürzen und schlagen selbst einen Konzeptentwurf vor“, erklärte Bettina Völkening die Initiative der SPD-Fraktion. Dieser Entwurf könnte bereits im März in erster Lesung im Kulturausschuss beraten und in der folgenden Ratssitzung beschlossen werden.
Zentrale Punkte zur Benennung sind, dass Straßen nur nach bereits verstorbenen Persönlichkeiten zu benennen sind. Das Geschichtsbild ist dabei nach Persönlichkeit, Verhalten und Nachwirkung zu prüfen. „Unser Einsatz als Kommune gegen Hass, Rassismus und die sensible Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus muss sich auch in den Straßennamen widerspiegeln“, so der Sachkundige Bürger im Kulturausschuss André Schaper.
Sollen Verdienste verstorbener Persönlichkeiten aus neuerer Zeit durch eine Straßenbenennung geehrt werden, so sollen nach Möglichkeit die lebenden Angehörigen gehört werden. „Dies haben wir bei unserem Vorschlag des Rudolf-Breuing-Platzes auch so gehandhabt. Erinnerung an Verstorbene ist immer sensibel und Angehörige, die die Person selbst kannten, sind dabei einzubeziehen“, sagte der kulturpolitische Sprecher Falk Toczkowski.
Außerdem sollen Straßen so ausgewählt werden, dass sie tatsächlich eine Ehrung darstellen. „Das liegt bei unserem Vorschlag für den Rudolf-Breuing-Platz vor. Der frühere Vorschlag der Verwaltung, die Stichstraße zwischen Combiparkplatz, Bahn und Parkhaus für die Benennung zu nutzen, entspräche diesem Anliegen nicht“, so Toczkowski weiter. Bei der Bennennung sei außerdem auf ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen zu achten, so die Sozialdemokraten in ihrem Antrag.
Unser vollständiger Antrag: