Unabhängige Beratung für Menschen mit Behinderungen gesichert

Rheine/Kreis Steinfurt. Nach dem Grundsatz „Betroffene beraten Betroffene“ arbeiten seit dem 1. Januar 2018 die Beratungsstellen der „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung“ (EUTB). Deren wertvoller Beitrag zur besseren Teilhabe von Menschen mit Behinderungen wird dauerhaft finanziert und aufgestockt. Das hat der Deutsche Bundestag am Donnerstag mit dem Angehörigenentlastungsgesetz beschlossen. „In meinem Wahlkreis gibt es aktuell zwei unabhängige Beratungsstellen. Dazu gehört auch Rheine und ist beim CeBeeF Kreis Steinfurt e.V. (Club Behinderter und ihrer Freunde im Kreis Steinfurt und Umgebung e.V.) angesiedelt. Ihre Arbeit ist ein wichtiger Baustein für eine inklusive Gesellschaft. Für alle dort Aktiven sowie Ratsuchenden ein richtig guter Tag“, erläutert die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer. Die Beratungsstelle EUTB hat ihren Sitz an der Thiemauer 42 in Rheine und hat Außenberatungsstellen in Borghorst, Emsdetten, Neuenkirchen, Ibbenbüren, Greven und Lengerich. In den unabhängigen Beratungsstellen werden Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige insbesondere durch Menschen mit Behinderungen beraten (sogenanntes „Peer Counseling“). Dadurch wird ein partnerschaftlicher und niedrigschwelliger Austausch auf Augenhöhe ermöglicht. Die kosten-freie Beratung umfasst alle Rehabilitations- und Teilhabeleistungen und informiert über mögliche Leistungsansprüche nach den Sozialgesetzbüchern, zu Ansprechpartnern und den zuständigen Rehabilitationsträgern. Bisher war dieses Angebot bis zum 31. Dezember 2022 befristet. „Dass die Arbeit der unabhängigen Beratungsstellen nun kein Ablaufdatum mehr hat, ist schon eine gute Nachricht. Aber mindestens genauso gut ist es, dass die Beratungsstellen künftig auch mehr Geld erhalten. Bundessozialminister Hubertus Heil hat durchgesetzt, dass die Mittel ab 2023 um etwa zehn Prozent auf 65 Millionen Euro pro Jahr erhöht werden“, so Arndt-Brauer. Erfahrungen zeigen, dass die Leistungsträger durch die Arbeit der unabhängigen Beratungsstellen deutlich entlastet werden. Denn oft sind die Ratsuchenden bereits bestens auf ihre Termine bei Be-hörden und Verwaltungen vorbereitet und werden nach Bedarf auch von Beratenden der EUTB beglei-tet. Trotz dieses wertvollen Angebots gilt: Die Rehabilitationsträger haben weiterhin die Pflicht, Leistungsberechtigte gut und umfassend zu beraten. „Die unabhängigen Beratungsstellen sind eine große Erfolgsgeschichte. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, damit Betroffene ihre individuellen Bedürfnisse und Teilhabeziele verwirklichen können. Die Beratungsstellen unterstützen sie dabei, ihre Rechte auf Chancengleichheit, Selbstbestimmung, eigen-ständige Lebensplanung und individuelle Teilhabeleistungen zu verwirklichen. Es ist gut für Rheine und den Kreis Steinfurt, dass sie gestärkt weitermachen können“, erklärt die SPD-Parlamentarierin.