SPD begrüßt Erstellung eines Wohnraumversorgungskonzepts

Häuser der Wohnungsgesellschaft an der Dabrookstraße

Nach Anträgen von Linken und SPD zur Wohnraumsituation hat der Stadtentwicklungsausschuss in seiner letzten Sitzung die Verwaltung beauftragt, ein Wohnraumversorgungskonzept zu erstellen. Die SPD-Fraktion diskutierte nun über das zukünftige Wohnen in Rheine. „Die Bezahlbarkeit von Wohnen ist eine der zentralen sozialen Fragen“, erklärte Ratsmitglied Bettina Völkening. Diskutiert werden müsse deshalb im Rahmen eines Wohnraumversorgungskonzeptes auch über die für Rheine angemessene Quote für geförderten Wohnraum und darüber, wie die Begrenzung von Mietanpassungen bei Wiedervermietung zu erreichen ist.

„Der Wohnbedarf hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Die Stadt Rheine braucht nicht nur mehr Wohnungen, sie braucht auch andere Wohnungen und Wohnformen mit Gemeinschaftsorientierung, wie Mehrgenerationenwohnen, integratives oder genossenschaftliches Wohnen“, sagte der stadtentwicklungspolitische Sprecher Dominik Bems.

Die Bevölkerung in Rheine steigt. Dieses Jahr wird voraussichtlich die Anzahl von 80.000 Einwohner überschritten. Mit neuen Gewerbeansiedlungen und der Wiederbeziehung der Theodor-Blank-Kaserne könnten weitere Impulse für ein wachsendes Rheine entstehen. Aber auch das „Wie“ des Wohnens verändere sich. Die Bevölkerung werde älter, der Bedarf an barrierefreien Wohnungen steige. Mehr Menschen leben allein in einem Haushalt. Der Wohnflächenbedarf pro Person nehme aber zu. Die Baupreise würden in den letzten Jahren unaufhörlich steigen. Eine weitere Wohnbaulandentwicklung in der Fläche sei jedoch schwer zu realisieren. Die Mobilität verändere sich. Arbeitende und Studierende in Münster wohnen mittlerweile immer öfter auch in Rheine. Deswegen müsse Wohnen immer auch mit innovativen Mobilitätskonzepten zusammengedacht werden. Nötig seien deshalb auch kluge Konzepte für Carsharing, für Energieeffizienz und Ressourcenschutz. Als Beispiele nannte Bems die von den Sozialdemokraten bereits häufig angeregte Fassaden- und Dachbegrünung und die Ausstattung mit Photovoltaik.

Außerdem würden Mietpreisbindungen von gefördertem Wohnraum auslaufen. „Dies zeigt, wie wichtig ein Versorgungskonzept ist und dass gerade auch soziale Aspekte berücksichtigt werden müssen“, verdeutlichte der Bauausschussvorsitzende Karl-Heinz Brauer.

Die Erstellungsdauer des Wohnraumversorgungskonzeptes hat die Stadt auf bis zu einem Jahr terminiert. „Wir müssen aber auch schon in der Zwischenzeit unsere Aktivitäten auf dem Wohnungsmarkt ausweiten. Dazu muss zwingend die stadteigene Wohnungsgesellschaft weiter gestärkt werden und selbst weiteren Wohnraum schaffen“, so das Aufsichtsratsmitglied der Wohnungsgesellschaft Detlef Weßling abschließend.