Über eine Anfrage an die Stadtverwaltung will die SPD-Fraktion klären, durch welche Maßnahmen der weiteren Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners (EPS) entgegengewirkt wird. Die Sozialdemokraten wünschen sich dabei eine gemeinsame Strategie im Kreis, die durch eine Kooperation der Kommunen erarbeitet werden solle.
Bereits in den letzten Jahren ist die Population des EPS deutlich gestiegen. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger kommen mit den Brennhaaren in Kontakt. Folge sind Reizungen und weitergehende allergische Reaktionen. Die Sozialdemokraten sehen dringenden Handlungsbedarf. „Die Technischen Betriebe und die privaten Firmen kommen der Geschwindigkeit der Ausbreitung nicht hinterher“, erklärte Detlef Wessling. Ende Juli bis Anfang August würden die Falter nach der Verpuppung ausfliegen. Bis dahin seien die Nester in vielen Fällen nicht abgesaugt worden und die Ausbreitung für die Folgegeneration besiegelt. „Wir brauchen ein wirksames Vorgehen gegen den Eichenprozessionsspinner“, so Wessling weiter.
Diese Ausbreitung und die Gefahr, die durch die Raupen und ihre Brennhaare ausgehe, mache eine konsequentere Vorgehensweise notwendig. „Viele Bäume auch an öffentlichen Wegen, Parks und Spielplätzen sind betroffen. Hier ist die Stadt auch in einer Verkehrssicherungspflicht“, so der Fraktionsvorsitzende Jürgen Roscher. Die Stadt sehe sich allzu oft dazu gezwungen, entsprechende Bereiche abzusperren. Dies sei aber keine befriedigende Lösung, so Roscher.
Die „Chemiekeule“ solle dabei aber nur die Ultima Ratio sein. „Umweltverträgliche Lösungen, wie das Fördern natürlicher Fressfeinde, sind vorzuziehen“, sagte der umweltpolitische Sprecher Dominik Bems. Denkbar wäre hier beispielsweise die Anbringung von Nistkästen für Meisen, die sich auch von Raupen des EPS ernähren würden.
Für eine nachhaltige und wirksame Bekämpfung der EPS wollen die Sozialdemokraten nun wissen, welche Strategie die Stadt vorsieht. Dabei solle auch erörtert werden, welche Synergieeffekte durch eine kreisweite Zusammenarbeit der Kommunen möglich ist. Als Kooperationspartner könne dabei der Kreislehrgarten mit seiner Expertise dienen. Entscheidend seien Lösungen, bei denen die Kommunen die Fürsorgepflicht für ihre Bürgerinnen und Bürgern durchsetzen können, so die Sozialdemokraten.