Sozialdemokraten für konkrete Klimaschutzmaßnahmen
Vermehrte Hitzesommer und Starkregenereignisse sind auch in Rheine Auswirkungen des Klimawandels, auf die sich die Stadt einstellen muss. Globale und nationale Klimaziele werden derweil verfehlt. Wissenschaftler warnen schon lange vor den Folgen, wenn man die Klimaziele nicht erreicht. Auch Schülerinnen und Schüler gehen für ihre Zukunft auf die Straße und fordern die Politik zu mehr Engagement auf. Die Sozialdemokraten sehen auch den Rat der Stadt Rheine stärker in der Pflicht und fordern zu mehr Klimaschutz auf. Bei allem, was bereits in unserer Stadt passiere, müsse man die Anstrengungen vergrößern. „Dabei reichen Absichtserklärungen und Resolutionen nicht aus. Es braucht weitreichende und konkrete Maßnahmen“, sagte Ratsmitglied Elke Rochus-Bolte.
Insbesondere die Ratsmehrheit habe in der Vergangenheit aber nicht den nötigen Mut bewiesen. „In der Konzeption der Eschendorfer Aue haben CDU und Grüne gegen eine Festschreibung von Photovoltaikanlagen gestimmt. Das hätte ca. 65 Prozent des CO2-Ausstoßes durch die Wärmeenergieversorgung in diesem Gebiet kompensiert“, so Stefan Kutheus.
Die Sozialdemokraten stellen dabei das bisher Geleistete nicht in Frage. Die Leitstelle Klimaschutz sei ein wichtiger Aktivposten. Erneuerbare Energien, Aufklärung und Beratung zu Energieeffizienz, erste Ansätze von E-Carsharing, Elektroinfrastruktur und viele weitere Bausteine zu mehr Klimaschutz würden geleistet. „Rheine ist auf einem guten Weg. Wir müssen nur den Schritt beschleunigen und der Weg, den wir gehen, muss gerade und nicht verschlungen sein“, erklärte Bettina Völkening.
Die SPD sieht aber noch mehr Maßnahmen als notwendig an. So müssten Dächer öffentlicher Gebäude begrünt werden und mit mehr Photovoltaik ausgestattet werden. Auch für andere Gebäude müsse ein Programm zur Dach- und Fassadenbegrünung aufgestellt werden. Bei stark versiegelten Plätzen müssten Entsiegelungen geprüft und vorgenommen werden. Zusätzliche Bäume müssten an geeigneten Stellen in der Stadt gepflanzt werden. Die Entwicklung der Damloup-Kaserne sollte möglichst klimafreundlich erfolgen. Die Infrastruktur für Elektromobilität müsse weiter gestärkt werden. Wasserstoff sollte als Alternative auch in Rheine diskutiert werden und die Fahrradfreundlichkeit müsse erhöht werden. Das integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept der Stadt Rheine wird fortgeschrieben. „Dazu muss nicht nur Nachhaltigkeit sondern auch gesondert Klimaschutz aufgenommen werden. Die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf das Klima müssen in Vorlagen ausgeführt werden“, erklärte der Sprecher für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz Dominik Bems. „Wir brauchen mehr Mut zu mehr Klimaschutz“, so Bems weiter.
Klimaschutz sei eine soziale Frage. Unter dem Klimawandel würden vor allem die Ärmeren in der Gesellschaft leiden. Den größeren CO2-Ausstoß pro Kopf hätten vor allem die Reicheren in der Gesellschaft. Deswegen müsse klar sein, dass es mehr Klimaschutz brauche und eine Klimaschutzpolitik unbedingt sozialdemokratisch sein müsse. Dafür sei das lokale Handeln ein wichtiger Teil. Größere Steuerungsmöglichkeiten gäbe es aber national, europäisch und vor allem global. „Auch dort erwarten wir mehr Mut für mehr Klimaschutz“, so die Sozialdemokraten.