„Jugendliche politisch stärker einbinden“

Junge Menschen zeigen, dass sie sich für Politik interessieren und sich für ihre Zukunft einsetzen. Ob Fridays for Future oder das Rezo-Video, junge Menschen mischen sich ein, sie streiten für ihre Zukunft und sie haben Erwartungen an die Politik. Oft sehen sie diese Erwartungen enttäuscht. „Politik muss die Jugend ernst nehmen und sie zu Beteiligten machen“, erklärt die jugendpolitische Sprecherin Gaby Leskow für die SPD-Fraktion. Die Stadt Rheine sei mit dem Kinder- und Jugendförderplan und der darin durchgeführten Jugendforen bereits auf dem richtigen Weg. Die politische Partizipation der Jugend müsse aber noch verstärkt werden. Deswegen habe die SPD-Fraktion bereits 2011 das KidS-Projekt beantragt. KidS steht für Kommunalpolitik in die Schulen. Dieser wurde damals aufgrund fehlender Personalressourcen der Verwaltung abgelehnt. Am Ende 2018 hat die SPD-Fraktion diesen Antrag wieder gestellt.

„Durch unseren erneuten Antrag ist endlich Bewegung in die Sache gekommen“, freut sich Sarah Böhme. „Die Jugendlichen wollen ihre eigene Zukunft mitgestalten. Die Verwaltung und die Politik haben das erkannt und man kommt diesem Wunsch endlich verstärkt nach“, so Böhme weiter. Auch die Aktivitäten junger Menschen in Rheine zeige, dass das Potential für Jugendbeteiligung in der Kommunalpolitik sehr groß sei. Die Kampagne „Dieses Mal wähle ich“, zahlreiche Schulprojekte zur Europawahl und eine Demonstration gegen den Artikel 13 des europäischen Urheberrechts sind dafür Beispiele in Rheine. Bisher seien die Jugendlichen aber nicht in der richtigen Form abgeholt worden und  junge Menschen engagieren sich kaum im Rat oder in einzelnen Ausschüssen, so die Sozialdemokraten.

Die SPD-Fraktion sieht im KidS-Projekt eine große Chance dies zu ändern. „Das KidS-Projekt führt Jugendliche an die Kommunalpolitik heran“, sagte Yvonne Köhler. In dem KidS- Projekt sollen Schülerinnen und Schüler ab der 10. Jahrgangsstufe für 4 bis 6 Wochen die Gelegenheit haben, Einblick in die Kommunalpolitik zu bekommen, indem sie einem Ratsmitglied bei der Ausübung seiner kommunalpolitischen Aufgaben über die Schulter schauen. Die Ratsmitglieder fungieren als Mentoren. Ihre Aufgabe ist es dabei, den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Kommunalpolitik unserer Stadt zu geben und inhaltliche Zusammenhänge ihrer Arbeit zu erläutern. Neben der Vermittlung der Zusammenhänge brauche es aus Sicht der Sozialdemokraten auch einen klaren Mitwirkungsaspekt innerhalb des Projektes. „Wir müssen die Jugendlichen stärker einbinden. Für ein erfolgreiches Projekt müssen dabei sowohl die Abläufe in der Kommunalpolitik deutlich werden als auch Mitwirkungsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler geschaffen werden“, so Gaby Leskow abschließend.