Das Safe&Co am Marktplatz gibt es nicht mehr! Der Standort war ideal, eine gute Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger. Arbeitsplatz für die Stadtwacht, die Bezirksbeamten der Polizei und für die kriminalpolizeiliche Prävention. Doch die Räumlichkeiten kosteten auch Geld, augenscheinlich zu viel, sonst wäre das Büro nicht geschlossen worden. Aber es soll eine neue Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rheine geben. In der Mall in der Rathauspassage wird ein Büro eingerichtet. Gut, weniger Präsenz der polizeilichen Bezirksbeamten, keine Präsenz der kriminalpolizeilichen Prävention, aber wahrscheinlich eine erhöhte Präsenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes, der Stadtwacht, der Verkehrsüberwachung. Ob die subjektive Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger dadurch im Vergleich zum Safe&Co beibehalten wird, ist mehr als fraglich, muss aber der Fairness halber abgewartet werden. Was aber haben sich die „Gründerväter“ des Projektes zur Zusammenarbeit der an der öffentlichen Sicherheit beteiligten Institution Stadt, Polizei, Staatsanwaltschaft damals vorgenommen?
Als Alt-Bürgermeister Günter Thum (SPD) den Kriminalpräventiven Rat (KPR) zusammen mit Akteuren der Polizei, des Ordnungsamtes der Stadt Rheine und der Staatsanwaltschaft Münster gründete, lag den Beteiligten das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger in Rheine am Herzen. Weitere Akteure waren der Handelsverein, der Innenstadtverein, die Drogenberatungsstelle, der Kinderschutzbund, das Amtsgericht und die Jugendgerichtshilfe. Durch die daraus folgende Einrichtung des Büros Safe&Co am Marktplatz in der Amtszeit des ehemaligen Bürgermeisters Niemann (CDU), wurde eine Anlaufstelle angeboten, an die man sich wenden konnte. Beratungen rund um Diebstahls- und Einbruchschutz, Hinweise an das Ordnungsamt und Entgegennahme von Anzeigen sowie Registrierung von Fahrrädern zählten zur Aufgabenpalette der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Später, unter der ehemaligen Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder (SPD), wurde der Verein KPR nach einem Namensfindungs-Wettbewerb umbenannt in „Sicherheit in Rheine (SiR)“. Das Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Rheine eine Anlaufstelle zu bieten und so das Sicherheitsgefühl zu stärken, blieb auch unter dem Vereinsnamen SiR erhalten. Der Förderverein SiR war die gesamte Zeit als finanzieller Unterstützer für Sicherheitsprojekte gedacht und tätig, soweit diese Projekte nicht von den städtischen bzw. staatlichen Institutionen finanziert werden mussten bzw. konnten.
Vereinsarbeit ist ehrenamtliche Arbeit. Ein Ehrenamt, welches sich, in diesem Fall, mit einer städtischen Aufgabe, der Gefahrenabwehr für die öffentliche Sicherheit, befasst. Die Zusammenarbeit des Vereins SiR mit den städtischen Verantwortlichen verlief bisher reibungslos. Nun ist jedoch Sand ins Getriebe gekommen. Es geht ums Geld. Es muss gespart werden! Dem Verein wird der Personalkostenzuschuss in Höhe von 400 Euro für die Geschäftsführung gestrichen. Dadurch wird die ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich der öffentlichen Sicherheit erschwert. Sparen an der falschen Stelle? Sicherheit geht doch alle etwas an. Aber die „10 Millionen in 10 Jahren“ müssen ja irgendwie und irgendwo eingespart werden. Und das, obwohl die Sicherheit, Recht und Ordnung doch die großen Themen der CDU sind. Hier tauchen nun Fragezeichen auf!