AG 60plus zu Gast beim Imkerverein Rheine

„Die mehrere Millionen Jahre alte Erfolgsgeschichte der Bienen beenden wir in nur einer Generation.“ Das war ein Fazit der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus, die mit zahlreichen Gästen das Imkereimuseum besuchten.

Klaus Günnigmann vom Vorstand begrüßte die Gäste und stellte zunächst den Verein vor: Der Imkerverein Rheine und Umgebung 1913 e.V.  wurde Anfang des Jahres 1913 gegründet. Zurzeit hat der Imkerverein 120 Mitglieder, welche ca. 700 Bienenvölker bewirtschaften. Darunter seien erfreulich viele Jungimker, so Günnigmann. Die Mitglieder des Vereins kommen aus dem Gebiet der Stadt Rheine und der Stadt Hörstel sowie aus dem angrenzenden Niedersachsen mit den Gemeinden Salzbergen und Spelle.

Früher war die Sammlung des Imkervereins im Falkenhof untergebracht. Im Jahr 2001 bezog der Imkerverein mit der Sammlung zur historischen Imkerei und dem Lehrbienenstand sein heutiges Domizil in der historischen Hofanlage Heimathaus Hovesaat. Zunächst nutzte der Verein das alte Brückenhäuschen der Nepomukbrücke als Versammlungsraum. Viele der Besucherinnen und Besucher konnten sich noch lebhaft an dieses Häuschen erinnern, in dem bis Anfang der 80er Jahre Zeitschriften und Tabakwaren verkauft wurden.

Vor dem Umbau der Brücke wurde „das schmucke Häuschen auf dem Gelände der Stadtwerke gelagert und geriet fast in Vergessenheit“, blickte Günnigmann zurück. Der Imkerverein hauchte dem Häuschen nach mehreren Jahrzehnten neues Leben ein und baute es am Heimathaus wieder auf. „Hierin fanden allerdings nur 18 Personen Platz, so dass die Idee aufkam, ein neues Museum zu bauen.“ Und dieses ist richtig gemütlich geworden, davon konnten sich die SPDler bei einem Rundgang überzeugen

Die Sammlung zur historischen Imkerei gibt anhand wertvoller historischer und zeitgemäßer Exponate einen Einblick in die historische und moderne Imkerei.
Die Besucher können die Bienenhaltung von der Waldbienenhaltung bis zur Hausbienenzucht der Imker nachvollziehen.

In der unteren Museumsebene werden die Verbreitung der Honigbiene, der Aufbau eines Bienenvolkes, der Wabenbau wie auch die Honigbereitung anschaulich dargestellt. Ruten- und Stroh-Stülper als Bienenkörbe zeigen die Entwicklung der Bienenhaltung seit dem Mittelalter wie auch das Wandern mit Bienen in die umliegenden Moor- und Heidegebiete auf. WeitereThemenbereiche sind das Arbeiten an der Beute, der Umgang mit Bienenschwärmen und die Königinnenzucht.

In der oberen Museumsebene werden die Honigernte vom Pressen der Honigwabe bis zum Schleudern, die Verarbeitung und Verwendung von Bienenwachs sowie verschiedene Honigsorten und -produkte demonstriert.

Am Lehrbienenstand bekommt der Besucher einen Einblick in die faszinierende Lebenswelt der Honig- und Wildbienen. Es wird die Arbeit der Imker vorgestellt. Am Schaukasten lassen sich die gekennzeichnete Königin, Drohnen und die emsigen Arbeiterinnen auf Brut- und Honigwaben beobachten.
Die Ernte des Honigs wird vorgeführt, eine Honigverkostung gehört selbstverständlich dazu. Geschützt mit Schleier erfährt der Besucher am Bienenstock auf Tuchfühlung mit den Honiglieferanten Wissenswertes zur Biologie der Honigbiene. Verbunden mit Tipps zum Nachbau von Wildbienenwohnungen werden am Modell und am Original die Brutbiologie und die ökologische Bedeutung der Biene erläutert.

Der Lehrbienenstand ist als außerschulischer Lernort für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen geeignet. Rund 1000 Besucherinnen und Besucher zählt der Verein jährlich, so Klaus Günnigmann ein wenig stolz.

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Öffnungszeiten:
Das Imkereimuseum und der Lehrbienenstand sind an allen Backtagen, dem Hoffest und dem Künstlermarkt von Mai bis Oktober geöffnet. Weitere Besichtigungen und Führungen sind auf Anfrage möglich. Nach Absprache sind Klassen- und Gruppenführungen an allen Wochentagen möglich.

Kontakt:
Klaus Günnigmann
Hünenborgstraße 18
48431 Rheine

Tel. 05971/52375

 

Info „Gesund“

„Die Biene sammelt Blütenstaub, Nektar und Honigtau und verarbeitet diese Substanzen zu Honig, Propolis, Wachs und Gelée royale“, erläuterte Klaus Günnigmann den interessierten Gästen. Bei ihrer Sammelarbeit bestäubt sie gleichzeitig die Pflanzen, die sie besucht. Sie trägt dabei zum Erhalt der Vegetation und direkt der Ernährung des Menschen bei. Das präbiotische Nahrungsmittel Honig besteht aus Zucker, Wasser, Vitaminen und Mineralstoffen. Es regt im Darm das Wachstum von guten Bakterien an, was eine Stärkung des Immunsystems bewirkt. Gleichzeitig enthält Honig Stoffe, die Pilze und Parasiten, die sich im Körper des Menschen angesiedelt haben, absterben lassen. Honig enthält zudem ein Enzym – Glukoseoxydase – genannt, das antibakteriell wirkt. Daher wird Honig, in diesem Falle medizinischer Honig, der aus einer Mischung von australischem und neuseeländischem Honig besteht, zur Auflage bei infizierten Wunden und auch bei Brandwunden verwendet.