Sonderparteitag zur Wahl einer neuen Vorsitzenden am 22.4. in Wiesbaden.

Am vergangenen Freitag stellte sich die Herausforderin von Andrea Nahles, die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange, auf Einladung von Detlef Weßling den SPD-Mitgliedern im Kreis Steinfurt vor.
„Diese Veranstaltung mit Simone Lange haben wir für unsere Entscheidung abgewartet“, sagt Bettina Völkening, Vorsitzende der SPD-Rheine, „nun sind wir überzeugt, dass Simone Lange eine sehr gute Kandidatin für den Bundesvorsitz ist. Deshalb unterstützt der Ortsvereinsvorstand der SPD-Rheine ihre Kandidatur für den Bundesvorsitz nun offiziell.“
Eloquent, sympathisch, authentisch
So hatte die Lokalpresse Simone Lange beschrieben. Und so sahen das auch die zahlreichen SPD-Mitglieder, die ihre Rede oft mit anhaltendem Applaus unterbrachen.

Während Andrea Nahles für die GroKo steht, sprach sich Simone Lange klar dagegen aus. Auch deshalb ist sie für viele eine Alternative zur Fraktionsvorsitzenden Nahles. Doch es gibt weitere Unterschiede. Nahles gehört seit Jahren zum Politikbetrieb Berlins, hat viele Entscheidungen der Bundespolitik mitgetragen. Simone Lange dagegen hat als Polizeibeamtin gearbeitet, war zunächst in der Kommunalpolitik engagiert, bevor sie 2012 Landtagsabgeordnete wurde. Seit 2017 ist sie Oberbürgermeisterin von Flensburg.
Linke Volkspartei
Simone Lange kennt die Probleme vor Ort. Sie kann beurteilen, wie die Gesetze wirken, die in Berlin gemacht werden. Sie hat klare Vorstellungen für eine gerechtere Gesellschaft, nennt Grundeinkommen und Grundrente, will Harz IV durch ein neues System ersetzen.
Zukunftsfähig werden
Und sie will die Partei-Strukturen umkrempeln: mehr Mitwirkung der Basis durch digitale Abstimmungsverfahren und digitale Arbeitsweisen, mehr hauptamtliche Unterstützung kleiner Ortsvereine, transparentere Verfahren, Urwahl des Vorstandes und Trennung von Amt und Mandat sind nur einige Stichpunkte.
Spielraum schaffen
„Unsere Unterstützung für Simone Lange ist keine Ablehnung von Andrea Nahles“, sagt Anne Rottmann, Mitglied im Vorstand der SPD-Rheine. „Es geht uns um die Trennung der Ämter. Andrea Nahles ist Fraktionsvorsitzende. Als solche muss sie die Politik der GroKo unterstützen. Wir bezweifeln sehr, dass ihr der nötige Spielraum bleibt, sozialdemokratische Ideen weiterzuentwickeln und glaubwürdig nach außen zu vertreten.“ Diesen Spielraum für die inhaltliche Parteiarbeit hätte Simone Lange neben einer Fraktionschefin Andrea Nahles. Grund genug ihre Kandidatur zu unterstützen, finden die Sozialdemokraten in Rheine.
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