Kleine, barrierefreie Wohnung dringend gesucht

Die SPD-Rheine sprach mit Bürgermeister Dr. Lüttmann, Jürgen Blömker, Sachgebietsleiter der Wohnraumförderung beim Kreis Steinfurt und den Geschäftsführern der Wohnungsgesellschaft, Christoph Isfort und Siegfried Müller, über die Situation am Wohnungsmarkt in Rheine.

Wie steht es um die allgemeine Wohnsituation in Rheine? In welchen Segmenten fehlt geförderter und auch frei finanzierter Wohnraum? Dies waren die zentralen Fragen der SPD an ihre Gäste.

Getragen von dem Leitgedanken, dass die Wohnung und das Wohnumfeld ein Zuhause sein und den Menschen Heimat bieten sollen, wurden die unterschiedlichen Facetten des Wohnens angesprochen. Danach müsste, erläuterten die Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft, der Bedarf von 1- oder 2-Personen-Wohnungen bei zeitgemäßen Wohnungsbauprojekten genauso berücksichtigt werden wie Wohnraum, der alters- und behindertengerecht gestaltet oder für Mehrgenerationenwohnen geeignet sei.  Individuelle Kundenwünsche müssten, anders als früher, in den Focus der Planung rücken.

Zuschüsse der Stadt

Bürgermeister Dr. Lüttmann machte vor dem Hintergrund der aktuellen Situation auf dem Wohnungsmarkt in Rheine deutlich, dass die Stadt Rheine dringend preisgebundenen Mietwohnungsbau benötigt. Darum unterstützt sie umfangreich den Bau von mietpreisgebundenen und öffentlich geförderten Wohnungen für private Bauherren und Investoren, z.B. durch die Bereitstellung von ausreichend Bauland. „Dies stellt auch eine preisdämpfende Wirkung dar“, so Dr. Lüttmann. Das Wohnungsbauförderungsprogramm der Stadt Rheine fördert außerdem mit erheblichen Zuschüssen die Errichtung von Häusern für private Bauherren und für Investoren, die mietpreisgebundenen, preiswerten Wohnraum schaffen.

Wohnungsgesellschaft wichtiges Regulativ

Einen Beitrag für mehr günstigen Wohnraum leistet auch die Wohnungsgesellschaft, eine Tochter der Stadt Rheine. Neben der Quartiersentwicklung mit einer ausgewogenen Belegung von Wohnungen hat sie alle Bevölkerungsschichten im Blick. Beim Neubau von Wohnungen ist deshalb die Barrierefreiheit nicht nur für Senioren und Seniorinnen im Focus, sondern auch für Familien mit Kindern. „Wie kommt der Kinderwagen in die oberen Etagen?“, machte Herr Isfort auf die Problematik aufmerksam. Modernisierung bedeutet dabei auch Abriss von Gebäuden. Diese werden im Anschluss jedoch durch städtebaulich attraktive Neubauten ersetzt. „Dabei gilt jedoch Qualität vor Quantität!“, betonte Herr Müller.

Viele Fördermöglichkeiten für Neubau und Modernisierung

„Wohnen ist ein Grundbedürfnis für alle Menschen und regt daher zurecht die Diskussionen an!“, freute sich Herr Blömker über die Einladung der SPD. Sein Schwerpunkt lag auf der Finanzierbarkeit von Wohnraum. Dabei ging es nicht nur um die Wirtschaftlichkeit öffentlicher Wohnraumförderung für Investoren. Herr Blömker erläuterte Bestandsdaten, beleuchtete die Bedarfssituation, stellte Fördermöglichkeiten dar und wies auf die Neuausrichtung mit attraktiven Fördermöglichkeiten für den Neubau und Erwerb von Eigenheimen hin. Die neue Modernisierungsrichtlinie biete Chancen für die Modernisierung von Eigenheimen. Plane ein Eigenheimbesitzer die Verbesserung der Energieeffizienz, den Abbau von Barrieren oder die Verbesserung der Sicherheit und Digitalisierung, seien diese Maßnahmen genauso förderfähig wie eine Verbesserung des Wohnumfeldes oder sofortige Instandsetzungen.

Für die SPD standen in diesem Arbeitsgespräch die aktuellen und auch zukünftigen Wohnbauprojekte wie die Eschendorfer Aue und die Soziale Stadt Dorenkamp im Focus. Die Bedarfe für Wohnraum in den Bereichen 1 bis 2-Raum-Wohnungen und barrierefreier Wohnraum sind zweifelsohne vorhanden. Die Fördermöglichkeiten werden angeboten, sowohl von der Stadt Rheine als auch vom Kreis Steinfurt. Deutlich ist in diesem Arbeitsgespräch aber wieder einmal geworden, dass die Wohnungsgesellschaft der Stadt Rheine einen wichtigen Bestandteil am Wohnungsmarkt in Rheine darstellt. Dieses Regulativ sollte nicht leichtfertig aus der Hand gegeben werden.